Neubau eines Einfamilienhauses, behindertengerecht, 26160 Petersfehn


Seit 30 Jahren schlummerte der Traum von einem offen gestalteten, ebenerdigen Haus in den Gedanken des Bauherrn. In einem ersten Termin wollte ich die Planungen zweier Häuser, die der Bauherr bereits hatte, bewusst nicht anschauen, um mich in der Planung nicht beeinflussen zu lassen. Stattdessen führten wir ein ausführliches Gespräch in gemütlicher Runde über die Wünsche beider Ehepartner. Unser Ziel ist immer, im Rahmen der möglichen Kosten und Bauvorschriften die Vorstellung beider Ehepartner und auch die der Kinder umzusetzen. Wir legten das Raumprogramm, die Vorlieben der Dachformen und die Wünsche fest. Ein großer Wunsch der Bauherrin war es, ein helles Haus zu haben mit der Besonderheit, dass zu irgendeiner Tageszeit in jeden Wohnraum die Sonne scheinen sollte. Beide sind gerne draußen und im Garten, daher sollte auch draußen alles auf Sonne ausgerichtet sein. Die Küchensitzecke sollte groß genug sein, damit bei Besuch von Kindern und Enkel ausreichend Platz vorhanden ist. Das Haus wurde zur Südseite des großzügigen Gartens mit viel Verglasung sehr offen geplant. Die Ausbauten sind so ausgerichtet, dass im Sommer selbst die zum Nordosten ausgerichteten Räume Sonne bekommen. Eine Süd-Ost-Terrasse und eine windgeschützte Süd-West-Terrasse, beide von der Küche zugänglich, ermöglichen vom Frühstück bis zum Abend schöne Stunden im Garten. Das Dach, alle Ausbauten und das Doppelcarport haben bei einer einheitlichen Dachneigung unter Berücksichtigung eines sinnvollen Grundrisses die gleiche Höhe. Weil alle Räume im Erdgeschoss liegen, war es neben gestalterischen Aspekten auch aus Kostengründen sinnvoll, das Dach möglichst niedrig zu halten. Bei einem breiten Traufabstand wäre dieses nicht möglich gewesen. So scheint die Sonne noch vor Mittag über das flache Dach der Küche auf die Süd-West-Terrasse. Der erste Entwurf war ein Volltreffer, der alle Wünsche der Bauherren vereinte - nur zwei Fenster wurden noch leicht verschoben. Der behindertengerechte Zugang erfolgt vom Carport aus, so dass man über den kürzesten Weg auch bei Schnee ohne Probleme trocken ins Haus kommt. Bei allen Flächen wurden Bewegungsräume nach DIN 18024/25 (Stand 2012) eingeplant. Das Bad hat eine ebenerdige Dusche von 1,50 x 1,50 m, das WC zu beiden Seiten 95 cm Platz. Das Haus wurde nur für den Fall einer Behinderung im Alter behindertengerecht gebaut. Armaturen wurden daher im Bad noch nicht eingebaut, können aber ohne Probleme nachgerüstet werden. Aufgrund der Größe der Räume durch die behindertengerechte Planung und der Ebenerdigkeit wird ein Haus in dieser Form in der Regel teurer als ein Haus auf zwei Etagen. Baufläche, Fundamente, das Dach, die Rinnen, etc. sind im Grunde doppelt so groß wie bei einem zweigeschossigen Haus. Der Bauherr ließ sich bewusst Zeit und baute in Ruhe über ca. 1,5 Jahre. So konnte er über alles genau nachdenken und als gelernter Tischlermeister neben der Führung seines Landhandels noch einiges in Eigenleistung ausführen. Auch für uns war es angenehm, einmal nicht unter diesem täglichen Zeitdruck zu stehen, den man üblicherweise hat. So machte das Richtfest mit 90 Gästen, tollem Wetter und gegrilltem Spanferkel richtig Spaß. Der Bau hatte genug Zeit zu trocknen und der Qualität – insbesondere dem eigens vom Bauherrn verlegtem Holzfußboden - hat es in keinem Fall geschadet.


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