Stadtvilla in 26639 Wiesmoor


Die Bauherrin hatte 2012 zeitgleich wie der Bauherr des Einfamilienhauses in Leer das Problem, dass sie bereits ein Jahr nach einem schönen Grundstück suchte, auf dem man zweigeschossig bauen durfte. Die Suche blieb erfolglos. Vom Traum des Ihr vorschwebenden Hauses wollte sie aber nicht abweichen. Wir erarbeiteten daher Ihre Wünsche unter Berücksichtigung des Kostenrahmens und konstruierten daraus eine Planung mit zwei Balkonen und einem nach oben offenen Hausflur, wodurch es uns baurechtlich gelang auf einem Grundstück zu bauen, dass nur eingeschossige Bauweise zuließ. Das Obergeschoss hat bis auf einen Quadratmeter genau nur 2/3 der Fläche vom Erdgeschoss. Dabei war zu berücksichtigen, dass die Treppe in der Mitte des Hauses liegen sollte und vom Podest aus in zwei Richtungen abzweigen sollte. Wir schafften somit drei Wohnbereiche mit jeweils einem Bad und Balkon/Terrasse. Eltern, Kind 1, Kind 2 haben jeweils ein eigenes Bad am Schlafzimmer, wobei später ein Wohnbereich als selbstständige Einliegerwohnung abgetrennt werden könnte. Eine mittig liegende, geradeläufige Treppe dieser Größe bringt drei planerische Probleme mit sich. Sie braucht viel Platz, sie ist schlecht mit Tageslicht zu beleuchten, die Räume drum herum sind begrenzt planbar, wenn man die Obergeschoßfläche klein halten möchte. Das Lichtproblem lösten wir aufgrund der quadratischen Geometrie so, dass sich das Podest genau im Zentrum des Hauses befindet und wir eine Lichtreflektor-Röhre in der Spitze des Walmdaches einplanten. Das Sonnenlicht wird über eine Glaslinse durch ein verspiegeltes Rohr nach unten ins Treppenhaus gespiegelt und dort durch eine Streulinse verteilt. Auf dem Foto sieht man auf der Dachspitze die Glashaube. Die Wände aller Räume mussten aufgrund des Villen-Charakters so an der Außenwand ankommen, dass die Symmetrie der Fensteraufteilung an allen Seiten gleich ist. Die Treppe machte das nicht einfacher. Wenn z. B. an einer Ecke oben ein Fenster verschoben wird, wirkt sich das auf 7 weitere Zimmer im EG und OG aus, weil auch diese verschoben werden müssen. Somit planten wir zwei Tage nur an den Fenstern, um diese auf die unterschiedlichen Räume und Raumgrößen abzustimmen. Bis auf 6 cm durfte kein Fenster mehr verschoben werden, weil das große Auswirkungen auf die Qualität des Grundrisses gehabt hätte. Dazu ist zu sagen, dass es hierbei auch auf die Kosten ankommt. Es ist wesentlich leichter, wenn man ein Haus einfach größer plant. Das ist aber nicht das Ziel eines anspruchsvollen Entwurfes und einer wirtschaftlichen Beratung unserer Kunden.


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