Erweiterung eines Verbrauchermarktes in 26679 Barßel


Aufgrund der geplanten Einrichtung musste die Traufwand auf 45 m Länge abgerissen werden. Konstruktiv ein sehr unglückliches Ziel, da die Lasten des gesamten 26 m breiten Daches auf dieser vorhandenen Traufwand liegen. Nach unseren Plänen rechnete ein Statiker den Rohbau, der Hersteller der Binder das neue Dach, ein Fachstatiker aus Bayern die Verstärkung des vorhandenen Daches, eine Prüfstatikern sowie wir prüften jede Statik. Weiterhin sollte der Markt nach hinten um 12,50 m verlängert werden, so dass die alte Rampe abgerissen und eine neue Anlieferung gebaut werden musste.Insgesamt entstanden so zusätzliche 440 m² Nutzfläche.
Wir planten die Ausführung, bei der es darauf ankam, dass man von innen keine Stützen hat und die Decke ohne Unterbrechung durchlaufen sollte. Beim seitlichen Anbau ist man aufgrund des Bestandes auf vorhandene Höhen angewiesen. Die Stützen in der Seitenwand und Träger wurden auf den Zentimeter genau eingesetzt, so dass die Brandschutzverkleidung und die Schienen der angehängten Decke gerade unter dem Träger durchlaufen. Terminlich sollte der Markt in kurzer Bauzeit erweitert werden, so dass die Schließzeit für die Kunden sehr gering gehalten werden sollte. Wir erarbeiteten daher einen Bauzeitenplan, der vorsah, dass die Bauzeit 3 Monate betragen sollte, die Schließzeit aber nur 3 Wochen. Zuerst wurde im Rohbau die Seite angebaut sowie die Rampe hinter dem Markt. Dann wurde für eine Woche über den Haupteingang angeliefert und in dieser Woche die alte Rampe abgebrochen und eine Sohlplatte an den Bestand dazwischen gegossen. Die Anlieferung erfolgte danach 1 Woche über die neue Rampe und Sohlplatte durchs Freie.
3,5 Wochen vor Neueröffnung befand sich noch kein Dach auf dem Anbau und die alte Außenwand (ca. 70 m) sowie vordere Fassade ca. 20 m waren noch nicht abgebrochen. Nach genauestem Terminplan und mit ständigen Telefonaten arbeiteten 20 Firmen Hand in Hand. Als Bauleiter muss man bis zu jedem kleinen Türgriff an alles rechtzeitig denken und alle Handwerker so einsetzen, dass man sich nicht gegenseitig behindert, gefährdet oder es zu Verzögerungen kommt. Aus diesem Grund erstellten wir immer am Ende einer Woche einen zusätzlichen detaillierten Arbeitsplan für alle Gewerke, so dass sich die Firmen rechtzeitig auf das einzusetzende Personal und Material einstellen konnten. Dazu gehört Erfahrung in der Einschätzung von Arbeitsdauer, Anzahl der Handwerker, Einschätzung von Lieferzeiten und Zuverlässigkeit der Firmen sowie sehr viel Feingefühl, Kompromissbereitschaft und Durchsetzungsvermögen.
Zudem sind die geplanten und angebotenen Kosten, Leistungen und Sicherheit stets im Auge zu halten. Da die Logistik des Lebensmittelieferanten auf die Eröffnung 6 Wochen vorher eingestellt ist, lässt sich am Eröffnungstermin nichts verschieben. Durch eine dreitägige Verzögerung einer Lieferung arbeiteten die Elektriker hier am letzten Tag bis 1 Uhr nachts und die Reinigungsfirma bis 3 Uhr nachts. Innerhalb von 3 Tagen war der komplette Markt wieder eingerichtet und konnte pünktlich wie geplant eröffnet werden. So wurden also innerhalb von 3 Wochen 440 m² Markt inkl. neuer Frontfassade, gerechnet ab Sohlplatte und Ringanker gebaut. Richtig schlechtes Wetter darf dabei nicht dazwischen kommen.



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